Samstag, 22. Dezember 2012

Pflanzenheilkunde: Bohnenkraut - nur Gewürz oder auch Heilpflanze?


Bohnenkraut (Satureja hortensis) wird hauptsächlich als Gewürz eingesetzt – für Fleischgerichte, dann natürlich speziell für Bohnengerichte, für Pizza, Suppen und Sossen.

Gehört Bohnenkraut auch zu den Heilpflanzen?

Bohnenkraut zählt zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist deshalb verwandt mit „prominenten“ Heilpflanzen wie Salbei, Thymian, Melisse, Pfefferminze, Lavendel, Rosmarin. Und wie für einen richtigen Lippenblütler charakteristisch, enthält auch Bohnenkraut ein ätherisches Öl (bis etwa 2%). Hauptbestandteil dieses ätherischen Bohnenkrautöls ist Carvacrol, eine Substanz, die auch in den ätherischen Ölen von Thymian und Oregano vorkommt.
Bohnenkraut enthält neben seinem ätherischen Öl noch Gerbstoffe und wenig Schleim.
Bohnenkrauttee dürfte wegen seines Gehalts an ätherischem Öl eine leichte Steigerung der Magensaftbildung bewirken und Blähungen lindern, jedoch durch Carvacrol auch antiseptisch wirken.
In der Volksmedizin wird Bohnenkraut bei leichten Verdauungsstörungen sowie zur unterstützenden Behandlung von Husten und Halsentzündungen  angwendet. Zumindestens für die letzten beiden Anwendungsbereiche ist allerdings Thymian überlegen.
Bohnenkraut hatte jedoch schon im Mittelalter quasi eine offizielle Stellung – im Plan des Klostergartens in St. Gallen ist die Pflanze jedenfalls verzeichnet.

In der Phytotherapie /Pflanzenheilkunde der Gegenwart hat Bohnenkraut allerdings kaum mehr Bedeutung.



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